30.11.2018 / Es begab sich aber zu der Zeit

Am Freitag, den 30. November 2018 war die charismatische Schauspielerin Andrea Eckert mit dem vorweihnachtlichem Lesestück „Es begab sich aber zu der Zeit“ zu Gast in der Welser Villa Muthesius.

Wie der Titel bereits ahnen lässt, hatte die Künstlerin für diesen Rezitationsabend ihre Lieblingstexte rund um Weihnachten zusammengestellt.

In der Geschichte des selbstsüchtigen Riesen von Oscar Wilde trafen Selbstsucht, Herzensgüte, Schuld und Reue, Liebe und Tod aufeinander. Auch die Erzählungen des kleinen Prinzen trugen ihren Teil dazu bei, im Saal eine überaus besinnliche und friedliche Stimmung zu schaffen. Das Geheimnis des Prinzen: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Andrea Eckert bezauberte als Vortragende durch Hingabe und Intensität und zog mit ihrer wandlungsfähigen, wohltönenden Stimme das andächtig lauschende Publikum immer wieder in ihren Bann.

"Man hätte tatsächlich ein Streichholz fallen hören können, so ruhig und konzentriert lauschten unsere Gäste heute den Geschichten. Andrea Eckert ist eine Ausnahmekünstlerin, ihre Stimme ungemein intensiv und warm. Ich hätte noch stundenlang zuhören können", zeigte sich die Präsidentin des Vereins Lebensspuren, Ingeborg Müller-Just, beeindruckt vom Gehörten.

Musikalisch begleitet wurden die Geschichten von der jungen Cello-Solistin Maria Kainz, welche mit sanften, beinahe lyrischen Tönen einen wunderbaren Klangbogen zwischen den Geschichten zu spannen vermochte. Höhepunkt der Lesung war dann  auch, das von Eckert und Kainz gemeinsam vorgetragene Adventlied "Maria durch ein Dornwald ging", dem Lieblingslied des Vaters der Sängerin.

Den Abschluss des Abends bildeten Gedanken von Hermann Hesse zur vierten Kriegsweihnacht im Jahre 1917 mit den Worten: "Die Weihnacht und das Fest der Liebe ist für uns alle schon längst nicht mehr Ausdruck eines Gefühls. Es ist das Gegenteil, ist längst nur noch Ersatz und Talmi-Nachahmung eines Gefühls." Mehr als 100 Jahre später sind diese Worte aktueller denn je.

Nach der Lesung hatten Zuhörer\innen beim „Meet&Greet“ die Möglichkeit, die Künstlerin und ihren musikalischen Begleiter auch persönlich kennenzulernen.

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