06.10.2018 / Wiener G´schichten

"Wiener G´schichten"

Am Freitag, den 5. Oktober 2018, war Schauspieler Friedrich von Thun zu Gast in der Welser Villa Muthesius. Der Kulturverein Lebensspuren hatte den bekannten Schauspieler und seine musikalische Begleitung, die Akkordeonistin Maria Reiter, für eine Lesung eingeladen.

Von Thun hatte aus dem vielfältigen Angebot der Wiener Weltliteratur einige Gustostücke ausgewählt. Im harmonischen Wechselspiel mit der Wiener Theatermusikerin waren im vollbesetzten Saal sowohl nachdenkliche als auch heitere Texte von Franz Werfel, Alfred Polgar, Roda Roda und anderen bekannten Autoren zu hören.

Im Zentrum des Abends stand "Eine blassblaue Frauenschrift". Der österreichische Schriftsteller Franz Werfel veröffentlichte die Erzählung 1941 im südamerikanischen Exii. Es ist eine wechselvolle Geschichte über den Verrat einer Liebe, ein Psychogramm eines Opportunisten und ein zeitgeschichtliches Dokument über den latenten Antisemitismus in der Ersten Republik. Die Erzählung wurde 1984 von Axel Corti mit Friedrich von Thun in der Hauptrolle des hohen Beamten Leonidas verfilmt.

"Ich war schon von der vielschichtigen Figur des Leonidas im Film von Axel Corti fasziniert. Jetzt, fast 35 Jahre später, die Erzählung von Friedrich von Thun selbst zu hören, war, in Verbindung mit den virtuosen Darbietungen von Maria Reiter, ein wirklich schönes Erlebnis für mich. Und ich bin nicht alleine, wie die begeisterten Rückmeldungen von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern zum heutigen Gast bestätigen", zeigte sich Ingeborg Müller-Just, Präsidentin des Vereins Lebensspuren, tief beeindruckt von der Aufführung.

Nach der Lesung hatten Besucherinnen und Besucher noch die Gelegenheit sich persönlich mit dem Schauspieler und der Musikerin zu unterhalten und ein gemeinsames Photo fürs Fanalbum zu machen.

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