Ich habe meine Tante geschlachtet

DO | 02.06.2016 | Villa Muthesius

"Ich habe meine Tante geschlachtet!“

AGLAIA SZYSZKOWITZ - Rezitation & Gesang
DUO KlangZeit - Geige & Akkordeon

Am Donnerstag den 2. Juni 2016 war Aglaia Szyszkowitz zu Gast in der Welser Villa Muthesius. Auf Einladung des Kulturvereins Lebensspuren präsentierte die Schauspielerin, begleitet vom kongenialen Musikerduo KlangZeit, die Premiere ihrer musikalischen Lesung „Ich habe meine Tante geschlachtet“.

Der schaurige Titel stammt von Frank Wedekind und schildert das Bekenntnis eines Raubmörders, der seine altersschwache Tante umgebracht hat und hofft, auf Grund seiner blühenden Jugend, vor Gericht ein mildes Urteil zu erhalten, da ihm ihr Geld mehr nütze als seiner alten Tante, die damit ohnehin nichts mehr anfangen konnte.

Der Titel mag einen irritieren, verschrecken oder erschauern lassen, spiegelt aber treffend eine Facette der abgründigen, familiären Beziehungskapriolen wieder, denen sich das Trio fast zwei Stunden lang widmete.

Aglaia Szyszkwitz, selbst Teil einer Großfamilie mit 12 Tanten und 9 Onkeln, begeisterte als Blänkelsängerin mit schaurig-schönen Liedern von Wedekind und Bronner und amüsant-hintergründigen Texten von Altenberg, Kishon, Loriot, Sedaris uvam. Das wunderbare Duo KlangZeit, Marie-Josefin Melchior (Geige) und Johann Zeller (Akkordeon), verwöhnte das begeisterte Publikum zwischendurch immer wieder mit weltmusikalischer Frischluft aus selbstkomponierten Chanson-und Tangoelementen.

Zum Schluss noch die Antwort auf die zentrale Frage. Hat sie nun die Tante geschlachtet? Nein, hat sie natürlich nicht. Im Gegenteil die Tanten erfreuen sich allerbester Gesundheit. Einige waren als Premierengäste höchstpersönlich anwesend und mächtig stolz auf die prominente Nichte.

Das Veranstaltungsprogramm des Vereins Lebensspuren wird am 7. Oktober 2016 fortgesetzt mit Erwin Steinhauer und dem Stück „Das Glück ist a Vogerl“. Gemeinsam mit den OÖ Concert Schrammeln erzählt der Künstler dann G´schichtln rund um Wein und Wien.

Stimmen zur Veranstaltung

Mir hat der Abend wahnsinnig gut gefallen, eine überaus kurzweilige Vorführung mit einer äußerst charmanten, selbstbewußten, witzigen und zugleich tiefsininnigen Schauspielerin.”

„Es war gestern besonders gemütlich und die Lesung war so gut und auch lustig! Beim dem Stück „Ja,  Mama“ habe ich einige Parallelen zu mir selbst entdeckt.“